Wenn aus einem Traum Wirklichkeit wird

Seinen Traum konnte der 31 Jahre junge Oberkommissar Lieven Rother aus Bochum mit seinem ersten Kriminalroman „Marshall in Love” verwirklichen. Er hatte schon vor 16 Jahren das Ziel, einen Roman zu schreiben. Im Jahr 2019 fing er an, für sein Werk zu recherchieren und veröffentlichte es schließlich im Jahr 2020. Durch seine Selbstdisziplin schrieb er unter dem Motto „einfach machen und durchziehen” das Buch innerhalb von 9 Monaten.

Die Recherchen hatten den Zweiten Weltkrieg und den Holocaust sowie den Marshallplan der USA zum Gegenstand. Um diese Themen geht es in seinem Roman, in dem der Protagonist perfide Mordfantasien gegenüber Migranten entwickelt, da er von der Gesellschaft ausgegrenzt wird. Konkrete Themen sind die Ausländerfeindlichkeit und der Antisemitismus.

Als Schauplatz wählt Rother das Ruhrgebiet, insbesondere das nahegelegene Dortmund. Mit seiner detaillierten Beschreibung der Umgebung und des Geschehens entstehen exakte bildliche Vorstellungen bei den Lesern. Des Weiteren nutzt Lieven Rother die Alltagssprache sowie den „Ruhrpott-Slang”, wenn er aus der Perspektive des Mörders schreibt. Die Handlung ist größtenteils fiktiv. Jedoch begegnet ihm die Thematik des Antisemitismus in seinem Beruf als Polizist. Somit er konnte auf seine vielfältigen Erfahrungen in diesem Bereich zurückgreifen.

Lieven Rother möchte mit dem Cover des Buches, auf dem ein Stück Steinkohle und ein daraus als Rauch aufsteigendes Herz abgebildet sind, das Herz Europas darstellen. Des weiteren appelliert er an die Selbstreflexion jedes einzelnen Menschen und daran, dass man der Ausgrenzung von Menschen keine Bühne geben solle.

Genau diese Vorstellung einer Gesellschaft unterstützt auch unsere Europaschule am Friedenspark, nicht zuletzt mit unserer Auszeichnung als Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage. Aber auch als Europaschule beschäftigen wir uns intensiv mit der Geschichte Deutschlands und Europas.

Der Autor hielt am Donnerstag, 28. April 2022, eine Lesung vor der Jahrgangsstufe 12/Q1. Diese beendete der Autor mit dem Appell an uns junge Menschen, dass wir in Frieden miteinander leben und unsere Freiheit schätzen sollen, da diese keine Selbstverständlichkeit ist.

Autorinnen: Tamara Marin Gandul und Sarah-Marie Hermens (Jg.12/Q1).