Kooperatives Lernen
Ein zentraler Baustein der schulprogrammatischen Arbeit an der Gesamtschule Hemer ist die Unterrichtsentwicklung im Sinne des Kooperativen Lernens. Grundlage und gleichzeitig Ziel einer Implementierung kooperativer Lernformen in den Unterricht ist der Erwerb sozialer Kompetenzen (sog. Soft Skills) für alle Schülerinnen und Schüler wie z.B. das Handeln nach gesellschaftlichen Wertmaßstäben, Empathie, Eigenverantwortung, Kooperations-, Interaktions-, Kommunikations- und Teamfähigkeit. In Arbeitsphasen des Unterrichts werden auf Grundlage des Modells von Ludger Brüning und Tobias Saum („Erfolgreich unterrichten durch Kooperatives Lernen 2“/NDS – Verlag 2009) gezielt verschiedene Methoden zum Kooperativen Lernen eingesetzt (z.B. Denken AUstauschen – Vorstellen, Gruppenpuzzle, verschiedene kooperative Formen der Partnerarbeit, reziprokes Lesen, Place-Mat u.v.m.).
Beispiele aus dem Unterricht an der Gesamtschule Hemer (Methode “Place-Mat”):
Arbeitssitzungen vor Eröffnung der Schule zeigten, dass etliche der beteiligten Kolleginnen und Kollegen über Erfahrungen mit kooperativen Lernformen verfügen. Das Kollegium einigte sich in diesem Zusammenhang auf eine innerschulische Kultur möglichst hoher Transparenz und auch der gegenseitigen Rechenschaftslegung. Um diesen geplanten Prozess – gerade vor dem Hintergrund vorhandener Erfahrung mit dem Kooperativen Lernen – möglichst früh in Gang zu setzen (die erste Phase des Schuljahres bis zu den Herbstferien diente der organisatorischen und pädagogischen Grundlagenbildung), finden regelmäßige gegenseitige Hospitationen statt, bei denen Kleingruppen gegenseitig den Unterricht unter bestimmten Gesichtspunkten analysieren und über Verbesserungsmöglichkeiten nachdenken. Über diese einzelnen gegenseitigen Besuche hinausgehend finden – verankert im pädagogischen Jahresarbeitsplan der Schule – fest eingerichtete Hospitationswochen statt, die allen Kolleginnen und Kollegen die Möglichkeit bieten, sich gegenseitig im Unterricht zu besuchen und Stunden zu kooperativen Lernformen zu evaluieren und weiterzuentwickeln.
Als Themen eines ersten Hospitationsblocks haben wir uns auf folgende Schwerpunkte geeinigt:
- Denken – Austauschen – Vorstellen als methodisches Grundprinzip Kooperativen Lernens,
- Zusammenarbeit will gelernt sein – die Entwicklung sozialer Kompetenzen,
- verschiedene Formen der Partnerarbeit.
Bei der Durchführung der Hospitationen orientiert sich die Gesamtschule Hemer an den Empfehlungen von Ludger Brüning und Tobias Saum:
1. Bildung kleiner Einheiten (Tandems bzw. Kleingruppen)
2. Betonung der persönlichen Verantwortung (alle Kolleginnen und Kollegen zeigen im Laufe des Jahres Unterricht, nehmen an gemeinsamen Vor- und Nachbesprechungen teil)
3. Gemeinsame Entwicklung und Besprechung von Unterrichtsstunden und – einheiten zum Kooperativen Lernen
4. Gemeinsame Evaluation der Stunden und des gesamten Prozesses auf der Basis gemachter Beobachtungen
5. Achtsamer und freundlicher Umgang miteinander
Des Weiteren soll in Anlehnung an das Modell von Ludger Brüning und Tobias Saum das Kooperative Lernen in der Gesamtschule Hemer durch Arbeit auf verschiedenen Ebenen implementiert werden:
1. Praxisorientierte Fortbildungen für das ganze Kollegium (spätestens ab Schuljahr 2010/11) durch externe Trainer zur Vertiefung bereits vorhandener Erfahrungen
2. Ausbildung von Schulmentoren
3. Netzwerkbildung durch Werkstattgruppe und Praxistandems bzw. Kleingruppen
4. Regelmäßige gegenseitige Hospitationen im Unterricht
5. Kurzfortbildung zu einzelnen Elementen und Bausteinen des Kooperativen Lernens in Verantwortung eines Kollegen, der die Ausbildung als Schulmentor zum Kooperativen Lernen bei Ludger Brüning und Tobias Saum durchlaufen hat.