Besuch der Europaschule Hemer bei Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz
Besuch der Europaschule Hemer bei Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz in Paderborn
Eine Delegation von Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften der Europaschule in Hemer reiste kürzlich nach Paderborn, um Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz zu treffen. Begleitet wurde die Delegation vom Schulleiter Kai Hartmann, der das Treffen initiiert hatte. Der Tag stand ganz im Zeichen eines offenen Austauschs über die Zukunft des Religionsunterrichts in Zeiten fortschreitender Säkularisierung sowie über die Frage, welche Rolle auch ein Interreligiöser Religionsunterricht in der Schule künftig spielen kann.
Der Anlass war die Nachfrage des Schulleiters Kai Hartmann, mit den Kirchen ins Gespräch zu kommen, um über die Zukunft des Religionsunterrichts zu diskutieren. Hartmann zeigte sich überzeugt, dass ein offener Dialog zwischen Schule, Kirchen und Religionsgemeinschaften notwendig ist, um den Sinn und die Relevanz von Religion in einer zunehmend pluralen Gesellschaft zu diskutieren.
Neben dem Hauptthema Religionsunterricht stand als zweiter großer Baustein das Thema Interreligiosität im Fokus. Die Europaschülerinnen und -schüler wollten klären, ob auch ein interreligiöser Religionsunterricht künftig für die katholische Kirche denkbar sein könnte. Der Erzbischof nahm hierzu eine offenere Haltung ein, ohne konkrete Zusagen zu machen: Er zeigte Bereitschaft, neue Formen des Religionsunterrichts zu prüfen und offen für Dialoge – auch über interreligiöse Ansätze – zu bleiben, und betonte zugleich die Bereitschaft, den Dialog fortzuführen und gemeinsam nach tragfähigen Modellen zu suchen.
Ein weiterer Höhepunkt des Tages war die Auseinandersetzung mit theologischen Fragestellungen jenseits des unmittelbaren Unterrichtthemas. So erhielten die Teilnehmenden tiefe, nachvollziehbare Einblicke in die Theodizee-Diskussion – die christliche Frage nach dem Grund von Gewalt in der Welt – und erhielten eine gut begründete theologische Antwort des Erzbischofs. Ebenso widmete sich der Besuch einer Schülerin der Frage nach dem Leben nach dem Tod; diese Thematik wurde vom Bischof auf eine sehr nachvollziehbare und theologisch fundierte Weise erläutert.
Der Besuch erwies sich als ein besonders gelungener Austausch: Lehrkräfte und viele Schülerinnen und Schüler aus allen Jahrgängen nahmen begeistert teil. Kai Hartmann zeigte sich überzeugt vom Wert solcher Begegnungen: „Es ist ermutigend zu sehen, wie Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Verantwortliche der katholischen Kirche miteinander konstruktiv ins Gespräch kommen. Das schafft Verständnis und zeigt, dass Religion auch in einer säkularer werdenden Gesellschaft relevant bleiben wird.“
Der Tag in Paderborn setzte sich anschließend mit einem Mittagessen im Leo-Konvikt fort und endete mit einer Besichtigung des Doms zu Paderborn. Die Gruppe nutzte die Gelegenheit, intensive Eindrücke aus erster Hand zu sammeln und den Austausch mit dem Erzbischof persönlich zu vertiefen.
Die Begegnung in Paderborn verdeutlichte, dass sowohl das Engagement der Lehrkräfte als auch die Initiative zum Austausch und die Neugier der Schülerinnen und Schüler auf fruchtbaren Boden fallen. Die Europaschule Hemer ist bereit, neue Formen des Religionsunterrichts in Kooperation mit der katholischen Kirche zu prüfen – im Geiste des Dialogs, der Orientierung und des gegenseitigen Respekts.