Besuch aus China an der Gesamtschule

„Wenn Freunde von weit her kommen, ist das nicht ein Grund zur Freude?“

Dieser Spruch prangt in chinesischen Schriftzeichen am Eingang zum Mittelstufengebäude und sollte die Gruppe von 15 Schülerinnen und Schülern, Schulleiter und Deutschlehrerin unserer chinesischen Partnerschule, die am Samstagnachmittag an unserer Schule ankamen, willkommen heißen.


Mit großer Spannung wurde der Bus der Weitgereisten von unseren Schülerinnen und Schülern und ihren Eltern erwartet, denn für drei Tage sollte es heißen, junge Leute aus einem ganz anderen Teil der Erde mit fremder Sprache und Kultur zu beherbergen.

Aber dank der vielseitigen Aktivitäten und dem großen Engagement der Eltern und Schülerinnen und Schüler wurden daraus kurzweilige Tage, in den viel Englisch, weniger Deutsch und Chinesisch, geredet und noch mehr gelacht wurde.

Am Samstagnachmittag hatten die Oberstufenschüler der Q1 eine Schnitzeljagd mit Quizfragen rund um die Stadt Hemer und deutsche Gebräuche (auf Chinesisch!) geplant und trotz des heftigen Schneefalls durchgeführt. Ein geselliges Miteinander im Mettgenpin bildete den (offiziellen) Abschluss des ersten Tages. Die Müdigkeit der Reisenden hatten wir durch den Trubel gut im Griff.

Am Sonntag stand der Besuch der Dechenhöhle auf dem Programm, darüberhinaus ließen es sich aber alle Familien nicht nehmen, mit ihren Besuchern durch Schlittenfahren, Schlittschuhlaufen und kulinarische Schmankerl dem Winter die schmackhaften Seiten abzugewinnen.

Am Montag wurde dann die Partnerschaftsvereinbarung zwischen der Gesamtschule Hemer und der 1. Fremdsprachenschule Zhenjiang durch die beiden Schulleiter Frau Koller und Herr Wang ganz offiziell unterzeichnet. Das Besondere an der Fremdsprachenschule ist ihr Sprachenangebot, denn neben dem obligatorischen Englisch wird Deutsch als zweite Fremdsprache ab Klasse 7 angeboten.

Die chinesischen Schülerinnen und Schüler hatten derweil Gelegenheit, den deutschen Schulalltag kennenzulernen und Erfahrungen der anderen Art zu machen. Für sie erschien ein Schultag bis 14 oder 15 Uhr wie ein Paradies, dauert ihr eigener Tag doch von 7:30 Uhr bis 19 oder sogar 21 Uhr. Keine Hausaufgaben im Vergleich zu zwei bis drei Stunden pro Tag klingen natürlich in allen Schülerohren verlockend! Diese und weitere Informationen erfuhren die Chinesischschüler der 11. Klasse in einem gemeinsamen Sprachen-Unterricht, der mit einer kleinen Karaoke-Einlage zu „Einer von 80 Millionen“ seitens der deutschen Schülerinnen und Schüler endete. Auch gemeinsames Tischtennis- und Basketballspielen am Nachmittag sorgten dafür, dass sich alle auf äußerst zwanglose Weise näherkamen.

Die Verabschiedung am Dienstagmorgen geriet dann auch in Teilen ziemlich emotional. Wer hätte das vorher gedacht?!

Eine tolle Erfahrung für alle Beteiligten und ein wunderbares Zeugnis für die Offenheit und die Einsatzbereitschaft unserer Schulgemeinschaft!

Wir dürfen gespannt sein auf die Berichte unserer Oberstufenschüler, die im Mai von ihrer Chinareise und dem Gegenbesuch an der Partnerschule zurückkehren werden.
Sabine Usov
(Chinesischlehrerin)